Samstag, 14. Juli 2012

Zitronenmelissensirup

Zitronenmelisse ist ein fantastisches Kraut!
Vielseitig in Anwendung und Verwendung - sowie wuchskräftig wie Unkraut erfordert es keine besonderen gärtnerischen Fähigkeiten.

Starten wir mit dem beliebten Sirup.

Wer Sirup kochen will, muss erstmal Bier trinken! Nein, ich will hier niemanden zum Alkohol verführen, aber Bierflaschen mit Verschlussbügel (z.B. Flensburger) sind die ideale und kostenlose Aufbewahrungmöglichkeit für Sirups jeder Art. Es gibt sie mittlerweile sogar in dekorativem Klar- und Blauglass.
Sie werden zunächst in der Spülmaschine gewaschen. Vor dem Befüllen mit Sirup legt ihr sie in sehr heißes, mit Zitronensäure versetztes Wasser. Bereitet lieber zuviele Flaschen als zuwenig auf diese Art vor.
Wichtig ist, dass der Gummiring am Verschluss unversehrt und tadellos sauber ist.

Die eigentliche Arbeit beginnt einen Tag vor dem Abfüllen. Zitronenmelisse sammeln. Es gibt keine feste Mengenvorgabe. Je mehr - je intensiver! Auf einen Liter Wasser empfehle ich mindestens 3 Handvoll.
Gerne darf der Grundsirup mit soviel Melisse versehen werden, wie in den Topf passt. Hauptsache die Blätter sind bedeckt.

In einem Topf wird eine Menge 1:1 Wasser und Zucker aufgekocht. Dieser "Grundsirup" wird mit Zitronensäure zur Konservierung versetzt und zwar mit 5% von der Wassermenge.
Zu mathematisch?
Auf 1 Liter Wasser werde 50g Zitronensäurepulver benötigt.

Damit sind wir auch schon am Ende unserer Zutatenliste. Melisse, Wasser, Zucker, Zitronensäure.

In den Grundsirup werden nun die Zitronenmelissenblätter gegebenen und gründlich aufgekocht. Den Topf abkühlen lassen und an einem nicht zu warmen Ort (Keller oder zur Not auch im Kühlschrank) über Nacht durchziehen lassen.

Am Folgetag wird der Sirup abgeseiht. Dabei ein feinmaschiges Sieb nutzen und die Blättermasse gut ausdrücken.

Nun den Sirup nochmals mindestens 3 Minuten kochen lassen lassen, bevor er in die vorbereiteten Flaschen abgefüllt wird. Den Flaschenhals gegebenenfalls mit einem Küchenkrepp säubern und die Flaschen sofort verschließen.

Auf diese Art gewonnener Sirup ist nahezu unbegrenzt haltbar (wie Marmelade), sofern keine Verunreinigungen in den Flaschen vorliegen. Nebst der Zitronensäure hat auch Zucker konservierende Eigenschaften.
Flaschen nach Anbruch im Kühlschrank lagern. Ohne Verunreinigungen hält er sich auch offen über Wochen.


Verwendung

  • Natürlich als leckere Limo mit Mineralwasser
  • als ausgefallener Apertif im Sekt
  • statt Zucker im Tee
  • 1 Teil Erdbeere, 1 Teil Sirup, 1 Teil Vodka als köstlicher Erdbeerlimes püriert

Wie ihr sicher gemerkt habt, lässt sich Sirup nahezu kostenneutral herstellen und entspannt damit das Getränkebudget merklich gegenüber gekaufter Brause. Die Zutatenliste ist überschaubar und frei von fragwürdigenden Begleitstoffen.

Dieses Rezept funktioniert auch für Holunderblüten- oder Pfefferminzsirup. Auch Sirupkombinationen sind möglich!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen