Samstag, 21. Januar 2012

Oma Helenes Gurkenfleisch

Dieses Rezept haben wir mit Hilfe von Tills Geschmackserinnerung rekonstruiert. Oma Helene weilt nämlich schon lange nicht mehr unter uns. Ich habe dieses Rezept nirgends im Internet gefunden, unter Gurkenfleisch findet man sonstwas für Gerichte, aber nicht dieses. Also eine echte "Online-Premiere".

Basis ist ein spezielles Stück Fleisch vom Rind, die hohe Rippe. Sie zeichnet sich durch eine magere Fleischqualität aus - das sogeannte Rib-Eye (kennt man bestimmt vom gleichnamigen Steak). Drumherum bis an den Knochen ist ein fettiger Rahmen als intensiver Geschmacksträger.

Ich nutze ersatzweise auch Beinscheiben vom Rind. Diese sind deutlich günstiger, haben aber - wenn man gute auswählt - auch relativ fettfreie Muskelstränge. Ist ein bisschen mehr Fusselarbeit als bei der hohen Rippe. Das Foto unten zeigt bereits gegartes Fleisch von Hoher Rippe und Beinscheibe.

Zutaten für 2 Personen:

400 - 500g Hohe Rippe (das Gewicht beschreibt die reine Fleischausbeute!) [Metzger, ab 5,00€]
1 Möhre [ALDI 0,05€]
1 Stück Knollensellerie [ca. 100g 0,10€]
2 TL Salz [ALDI 0,01€]
1,5 Liter Wasser

40g Butter [ALDI 0,16€]
1 Zwiebel [ALDI 0,06€]
40g Mehl [ALDI 0,04€]
1/2 Glas Gurken [ALDI 0,30€]
50ml Gurkenwasser
1 TL Pfeffer [ALDI 0,06€]

500g Kartoffeln [ALDI 0,35€]

Zutatenkosten pro Person 3,06€

Zubereitung:

Zunächst wird das Fleisch samt anhängender Knochen ca. 2 Stunden in 1,5 - 2 Liter gesalzenem Wasser gekocht. Die Wassermenge richtet sich nach der Fleischmenge, das Fleisch sollte bedeckt sein. Es muss nur leicht köcheln, das heisst niedrigste Herdstufe und Deckel drauf.
In das Kochwasser kommen außerdem Möhre und Sellerie in grobe Stücke geschnitten.

Nach Ende der Garzeit das Fleisch aus der entstandenen Brühe nehmen und aus dem Knochen lösen. Fett muss abgeschnitten werden, das schmeckt bei nicht gebratenen Gerichten einfach nicht so toll.
Bei Beinscheiben ist das eine ziemliche Fummelei, die Hohe Rippe ist da einfacher zu bearbeiten.
Im Anschluss dürfen die Kartoffeln schon mal aufgesetzt werden.
Nun wird die Zwiebel gewürfelt und in einer großen Pfanne mit der Butter glasig gedünstet. Die Zwiebel-Butter-Mischung wird nun mit dem Mehl angeschwitzt.
Das Mehl darf und soll Farbe annehmen. Karamell ist der richtige Farbton. Die Schwitze wird mit ca. 300ml der Fleischbrühe abgelöscht. Aufkochen lassen und das ausgelöste, kleingeschnittene Fleisch hineingeben. Wer der Soße einen dunkleren Farbton verleihen möchte, greift zu 1/2 TL Zuckerkulör.
4-5 Gewürzgurken in sehr feine Würfel schneiden. Sie kommen mit etwas von dem Gurkenwasser zum Fleisch. Bitte nicht stoisch an die angebene Menge halten, sondern nach eigenem Gusto abschmecken.
Ca. 5-10 Minuten einkochen lassen.
Im Fotografieren von angerichtetem Essen muss ich mich noch üben, aber ich verspreche - es schmeckt super! Für uns war das übrigens wieder ein günstiges Essen. Gurken haben wir selbst eingelegt und auch die Kartoffeln stammen noch aus unserer Gartenernte! Schlussendlich hat man noch mindestens einen Liter sehr köstliche Rinderbrühe übrig. Als Vorsuppe für den nächsten Tag, zum Einkochen oder als Eintopfbasis.


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